
In der kommenden Woche sind wir eingeladen, mit Jesus seinen letzten Weg zu gehen.
Wie jedes Jahr kommt er zum Paschafest nach Jerusalem. Nach drei Jahren öffentlichen Wirkens hat er eine große Bekanntheit im Land. Allerdings gehen die Meinungen über ihn weit auseinander.
Für die einen ist er der neue David, der die Unabhängigkeit von Rom und einen immerwährenden Frieden bringen wird, für die anderen ist er ein Ketzer, der die Leute vom rechten Glauben abbringt. Nur für wenige ist er derjenige, als den er sich selbst sieht: der, der im Namen des „Vaters“ die Idee von der siegreichen Kraft der Liebe in Gang und für immer ins Rollen bringen möchte. Als es sich herausstellt, dass es ihm „nur“ darum, nicht um eine politischen Umsturz, geht, sondern um die Umkehr zur Liebe verlassen ihn viele.
Schon früher hatten ihn viele verlassen, als er von seinem Leiden, das zur treuen Liebe gehört, gesprochen hat. Da hatte er sogar seine Jünger gefragt: „Wollt auch ihr weggehen?“ Und Petrus hatte geantwortet: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du allein hast Worte ewigen Lebens!“ (Johannes 6) Im Hof des Hohepriesters klingt es dann wieder ganz anders: „Ich kenne diesen Menschen nicht!“ (Mk 14, 71)
Gerade in dieser Zeit scheint die Frage ziemlich aktuell zu sein: „Wollt auch ihr weggehen?“ Sich mit dieser Frage zu beschäftigen und darauf eine Antwort zu suchen, wäre eine durchaus sinnvolle Christenbeschäftigung in diesen Tagen vor Ostern.