
Evangelium: LK 4,1-13
Im heutigen Evangelium sehen wir Jesus, der um seinen Weg ringt. In der Einsamkeit, ohne Gesprächspartner, begegnet ihm der Versucher, der Verwirrer, Zerstreuer - so könnte man seinen Namen auch übersetzen. Er flüstert Jesus Alternativen ein: aus Steinen Brot machen - sich die ganze Welt zu Füßen legen lassen - von der Zinne in die Tiefe stürzen und doch aufgefangen werden.
Soll er die Chance nützen, das Risiko eingehen und etwas Großes wagen und damit Gott selber auf die Probe stellen?
Szene für Szene, wird klar, was seine Berufung ist. Jesus wehrt den Verwirrer ab, weist ihn von sich - mit Worten, die schon geschrieben sind, mit Erfahrungen, die auch schon andere gemacht haben.
Und er verweist auf Worte, die eine Verheißung in sich tragen: Der Mensch lebt nicht von Brot allein – Vor Gott sollst du dich niederwerfen und ihm alleine dienen - Du sollst Gott nicht auf die Probe stellen. Hier sehen wir die Entscheidung reifen.
Die Geschichte des heutigen Evangeliums könnte auch deine, meine, unsere Geschichte des Suchens und Ringens sein.
Die Geschichte, die im Paradies anfängt und in der Wüste endet, sie zeigt uns wer wir sind: Wir sind Menschen, die offensichtlich immer wieder Wunder brauchen, Menschen, die Beweise für ihr Vertrauen suchen und Menschen, die sich auch manchmal blenden lassen von Reichtum, Schönheit und Macht.
Ich lade uns ein (Sie, dich, mich), in den 40 Tagen der Fastenzeit darüber nachzudenken, was wir verlieren und was wir gewinnen können, wenn wir es mit Gott einfach nur wagen und ihm vertrauen. Gott wird uns die nötige Kraft dazu schenken und dafür können wir ihm danken.
Vikar im Seelsorgeraum Katholische Kirche in Bregenz