Evangelium: Mk 14,1-15,47
Da jubeln wir zunächst mit den vielen, die Jesus damals zugejubelt haben: „Hosanna dem Sohne Davids!“ Auf den Jubel folgt der große Stimmungskiller: Die Erzählung vom Leiden und Sterben Jesu.
Ich denke, dass sich Jesus schon am Palmsonntag ziemlich einsam vorkam. Nicht nur wegen des bevorstehenden Leidensweges, sondern auch wegen der Menschen, die ihm zujubelten und ihn zum neuen König David machen wollten. Gab es einige, die ihn wirklich verstanden? Die Führer des Volkes nicht, die Menschenmenge nicht, die Apostel nicht (wo waren sie dann, als es darum ging, zu ihm, zu seinem Weg zu stehen?); am ehesten – so nehme ich an – Maria, seine Mutter, Maria von Magdala, und hoffentlich einige andere.
Aber die meisten verstanden nicht und konnten nicht glauben, worum es IHM ging: dass Liebe, die bereit ist, sich hinzugeben, der Weg ist, die Welt besser zu machen und zu erlösen. Aber Gott sei Dank ist es einigen nach Ostern bzw. zu Pfingsten aufgegangen, wofür sich Jesus hingegeben hat.
Wir sind in dieser heiligen Woche eingeladen, Jesus zu begleiten und seine Idee, seine Überzeugung: „NUR LIEBE ERLÖST“ in uns aufzunehmen, damit wir noch besser aus diesem Geheimnis leben können. Der „Jesus auf dem Esel“ – nicht auf dem Ross – ist ein Bild, das für diese Überzeugung Jesu steht. Nicht Gewalt, nicht machtvolle Gesten oder Drohgebärden, bringen die Welt weiter, sondern hingebungsbereite Liebe. Wer hören kann, der höre.
Pfr. Arnold Feurle