Jesus räumt mit dem lauten Handelstreiben im Tempel (-vorhof) auf. Man kann sich vorstellen, dass er sich damit keine Freunde machte.
Was erfahren wir hier über Jesus?
Was hier vor allem verkauft wurde, waren – wie wir lesen können – Opfertiere. Schon vorher hatte Jesus eine kritische Haltung gegenüber dem Opferkult. Er durchschaute, wie die Leute dachten: „Sie geben Gott ein Opfer, damit sie sich nicht selbst Gott geben, anvertrauen müssen. Sie denken: Ich bin großzügig, also muss Gott mich belohnen.“ Jesus erkannte im Opferkult den subtilen Wunsch der Menschen, sich Gott nicht ganz anvertrauen, ausliefern zu müssen und sich selbst zu erlösen.
Außerdem haben wir das Wort Jesu im Ohr: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“ (Mt 9,13). Für ihn war absolut vorrangig: Gott braucht keine kostspielige Verehrung für sich. Die Ehre Gottes ist der Mensch, der menschenwürdig und gottebenbildlich leben kann. Wer sich auf Gott einlässt und ihm die Ehre gibt, „wacht bei den Armen auf“.
Zweierlei Impulse können wir also der Tempelreinigungserzählung entnehmen, die zu Fragen werden: