
Im faszinierenden Ambiente der Aula Bernardi wurde bei Klosterbier und anderen Getränken der Frage nachgegangen, was uns in den herausfordernden Zeiten, in denen wir leben, Hoffnung gibt.
Nach der Begrüßung durch Pfarrmoderator Manfred Fink und einer Einleitung von Christian Kopf, der die Moderation des Abends übernommen hatte, teilte Abt Vinzenz auf inspirierende Art und Weise seine Erfahrungen zum Thema Hoffnung mit den Teilnehmenden:
Auch wenn nicht zu erwarten ist, dass in dieser Welt eines Tages Frieden herrschen wird und wir Tag für Tag erleben müssen, dass die Konflikte eher schlimmer als besser werden, dürfen wir doch Hoffnung schöpfen aus unserem Glauben an einen liebenden Gott, der stets mit uns geht. Glaube bedeutet, Vertrauen zu haben – Vertrauen in Gott und Vertrauen in die Beziehung mit anderen Menschen. Spürbar wird dieses Vertrauen in der Gemeinschaft – mit den Mitbrüdern im Kloster genauso, wie im Freundeskreis, in Partnerschaften, in den Familien.
Hoffnung schenkt uns auch das Gebet, darum ist es ganz wichtig, regelmäßig zu beten. Und wir sollten viel mehr füreinander beten und dies einander auch zusagen: „Ich bete für dich.“ Wie wertvoll ist dieser Satz, denn er schenkt die Gewissheit, dass es jemanden gibt, der an mich denkt und dem es ein Anliegen ist, dass es mir gut geht. Ebenso dürfen wir ums Gebet bitten, wenn wir eine belastende Situation erleben: „Bitte bete für mich“, wie selten trauen wir uns, darum zu bitten.
Beten in Gemeinschaft – oder auch Gottesdienst-Feiern in Gemeinschaft – bereichert unser Leben und gibt uns Kraft. Doch genauso wichtig ist es, unsere Glaubenswerte im Alltag zu verbreiten, sei es bei der Arbeit oder am Fußballplatz: Eine Zusage, die Hoffnung schenkt, ein Wort, das einen Streit schlichtet, eine Bemerkung, die den Weg weist und so zur Lebenshilfe wird.
Natürlich funktioniert das nicht, wenn wir uns nur zuhause vergraben. Dafür müssen wir aufbrechen und uns auf den Weg hin zu unseren Mitmenschen machen.
Und noch ein weiterer Gedanke: Für ein ausgeglichenes, hoffnungsvolles Leben braucht es nicht nur das Gebet, sondern auch die Arbeit und die Bildung. In der Benediktinischen Regel „Ora et labora et lege“ („Bete und arbeite und lies“) kommt dieses „sowohl als auch“ sehr schön zum Ausdruck.
Im Anschluss an den Impuls-Vortrag von Abt Vinzenz wurde unter der souveränen Moderation von Christian Kopf zuerst die Fragerunde eröffnet und schließlich dazu eingeladen, sich an den einzelnen Tischen miteinander darüber auszutauschen, was uns in der heutigen Zeit Hoffnung gibt. Die Ergebnisse der einzelnen – bunt gemischten - Gesprächsrunden, die zum Schluss mit allen geteilt wurden, machten Mut, trotz allem die Hoffnung nicht aufzugeben.
Die Frage einiger Teilnehmenden, wann denn der nächste Abend dieser Art stattfinden wird und ob eine ganze Stammtischgespräch-Reihe geplant sei, zeigt, wie groß die Sehnsucht danach ist, sich mit anderen zu Glaubensthemen auszutauschen – und auch das schenkt Hoffnung!
Gemeindeleiterin Elisabeth Schubert